Preise für THG-Quoten Q2

Es war schon im Sommer 2023 abzusehen, dass sich die Preise am Markt für THG-Quoten / Stromquoten / E-Prämien analog zur Entwicklung in Deutschland stark nach unten entwickeln werden. Nun ist es auch in Österreich Realität geworden und die Preise für THG-Quoten sind im Vergleich zum Vorjahr um fast zwei Drittel eingebrochen.

Ursache und Hintergrund ist, wie schon früher angesprochen, ein Biotreibstoff namens HVO, der aktuell in großen Mengen verfügbar ist und gleichwertig zu Stromquoten zur CO2-Kompensation von Mineralölunternehmen verwendet werden kann. Die Mehrkosten (sowohl von Stromquoten als auch von HVO) gegenüber fossilen Treibstoffen werden in den Treibstoffpreis eingerechnet, aber natürlich verkaufen Mineralölunternehmen lieber Treibstoffe, als dass sie Stromquoten ankaufen, um ihre Einsparungsziele zu erreichen.

Abhilfe könnte da leider nur eine regulative / gesetzliche Anpassung schaffen, die die Anrechnung von HVO und anderen Biotreibstoffen auf die Einsparungsziele der Mineralölunternehmen stärker einschränkt. Diese ist aber kurzfristig nicht in Sicht.

Falls das Umweltbundesamt / BMK noch Spielräume zur strengeren Auslegung der KVO findet (z.B. strengere Nachweise der Herkunft des Rohstoffs und der Emissionen für die Anlieferung und Verarbeitung von HVO bis dieser getankt werden kann), könnte sich die Situation 2025 ev. geringfügig verbessern. Außerdem könnte möglicherweise erhöhte europäische Nachfrage nach HVO den Preis dieses Treibstoffs und damit auch den Preis der Stromquoten in Österreich wieder erhöhen.

Fazit:
Das Preisniveau für THG-Quoten aus 2023 ist für 2024 und vermutlich auch für 2025 nicht mehr zu erreichen. Es wird eine große Menge an verfügbaren Stromquoten einer eher geringen Nachfrage gegenüberstehen.  Daher müssen alle Elektrofahrer und Ladestellenbetreiber derzeit in Österreich wohl oder übel deutlich niedrigere Preise im Bereich von 5-10 Cent pro kWh und 50-150 € pro Fahrzeug in Kauf nehmen.

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